Weideprojekt Roßbacher und Dohrenbacher Waldwiesentäler
Region/Lage | Werra-Meißner-Kreis, Witzenhausen-Dohrenbach und Roßbach |
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Geo-Koordinaten | 9° 47' 37'' O , 51° 18' 30'' N |
Lebensraumtyp | Flachland- Mähwiesen |
Flächengröße | 30 - 35 ha hochwertige Naturschutzflächen; 45 - 50 ha sonstiges Grünland; insg. werden 80 ha Grünland bewirtschaftet |
Tierrassen (Anzahl) | Aberdeen Angus (Herdbuch-Zuchtbetrieb) - genetisch hornlos (65 Mutterkühe + Nachzucht) |
Beweidungstyp | saisonal (bis 10 Monate) |
Finanzierung | HIAP, Ökologischer Landbau und Extensive Grünlandbewirtschaftung, AGZ aus dem Bergbauernprogramm |
Schutzgebiete | Natura 2000 (FFH-Gebiet "Werra- und Wehretal"); "Wilhelmshäuser Bach" |
Projektwebsite | www.gutfahrenbach.de |
Fachbereich 8 - Landwirtschaft, Landschaftspflege, Natur- und Landschaftsschutz
Honer Straße 49
37269 Eschwege
Tel.: (05651) 3 02 - 48 22
Tel.: (05651) 3 02 - 48 21
E-Mail: juergen.bringmann (at) Werra-Meissner-Kreis.de
E-Mail: Torsten.Rapp (at) Werra-Meissner-Kreis.de
Träger:
Fachbereich 8 - Landwirtschaft, Landschaftspflege, Natur- und LandschaftsschutzJürgen Bringmann, Torsten Rapp
Honer Straße 49
37269 Eschwege
Tel.: (05651) 3 02 - 48 22
Tel.: (05651) 3 02 - 48 21
E-Mail: juergen.bringmann (at) Werra-Meissner-Kreis.de
E-Mail: Torsten.Rapp (at) Werra-Meissner-Kreis.de
Beweider:
Betriebsgemeinschaft FahrenbachE-Mail: gut-fahrenbach (at) t-online.de
verantwortlich für die Tierhaltung: Brigitte Weidinger/ Hans-Jürgen Müller/ Christoph Raue
Projektbeschreibung
Die Flächen befinden sich schwerpunktmäßig in Dohrenbach und Roßbach.
Die Roßbacher Waldwiesentäler sind nach heutigen Maßstäben nur noch schwierig zu bewirtschaften, da der Arbeitsaufwand u. a. für die Zäunung und die vielen Waldränder sehr hoch ist. Hier ist es von enorm hohem Wert, dass die Angus- Mutterkuhhaltung einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt dieser Täler (insb. dem "Berksbachtal") leistet.
Die Bewirtschafter sind drei Agraringenieure (Absolventen aus Witzenhausen), die seit 1984 in Form einer Betriebsgemeinschaft in derselben Besetzung das Gut Fahrenbach bewirtschaften. Der Betrieb wurde vom ersten Tag nach BIOLAND-Richtlinien bewirtschaftet. Der Hof ist in dieser Zeit von 53 ha auf heute fast 200 ha gewachsen. Neben der Mutterkuhhaltung wird auf 100 ha Konsumgetreideanbau im Wechsel mit Feldfutter angebaut.
Naturschutzfachliche Ziele / Erfolgskontrolle
Erhalt der Lebensräume. Es ist das FFH-Gebiet "Wehre- und Wehretal" berührt; hier gibt es wertvolle artenreiche Grünlandbestände und für das Landschaftsbild bedeutsames Weidegrünland.
Beweidungsmodus
Teilgebiete der Roßbacher Wiesentäler ("Berksbachtal" mit der "Unteren Hüttewiese" und im "Unteren Eckshagen") werden von der "Betriebsgemeinschaft Fahrenbach" beweidet. Dieser Betrieb beweidet weitere größere Talbereiche und Obstwiesen (alte Kirschplantagen) von Dohrenbach. Es werden auch Bergwiesen im Kaufunger-Wald bewirtschaftet (allerdings nur gemäht).
Weidehaltung (in der Regel von Mitte April bis Ende November), Winteraufstallung auf Stroh in verschiedenen Ställen mit Außen-Laufhof oder Zugang zu Grünland.
Der Betrieb wird seit 1985 ökologisch bewirtschaftet (gemäß Bioland-RL).
Öffentlichkeitsarbeit / Umweltbildung
Internet, Hoffeste in fünfjährigem Turnus, jedes Jahr am Freitag vor dem 2. Advent findet die Bio-Glühwei(h)nacht statt. Der Betrieb ist Demonstrationsbetrieb im Rahmen des Bundesprogrammes ökologischer Landbau.
Regionale Vermarktung
Außer dem sporadischen Verkauf von einigen Zuchttieren und Altkühen wird die gesamte Nach-zucht ausgemästet und direkt vermarktet; zum größten Teil als TK-Ware. Zum Abhängen, zur Zerlegung und TK-Lagerung stehen eigene Räume zur Verfügung. Kunden sind Endverbraucher, Bioläden und Kindertagesstätten mit eigenem Küchenbetrieb. 65 % des Absatzes gehen in den Raum Witzenhausen/Göttingen; 35 % mit eigenem Lieferservice in den Großraum Frankfurt.
Historie / Historische Nutzung
Die Projekt-Flächen wurden traditionell in Umtriebsweide bzw. Mähweide mit Rindern genutzt
Die frühere eher kleinteilige Nutzung ist durch die verbreitete Betriebsaufgabe in diesen Dörfern weitgehend aufgegeben worden; die Flächen werden heute großflächig genutzt, insb. die Weideflächen.
Der Betrieb "Gut Fahrenbach" besteht heute seit 27 Jahren (Übernahme der Flächen in 1984).
Monitoring
Die HELP-Erfolgsprüfung wurde durch das HMUELV beim HIAP nicht weitergeführt; das FFH-Gebiets-Monitoring kann nicht ernsthaft als ein solches bezeichnet werden, da die Flächenabdeckung viel zu gering ist (Stichproben-Monitoring).
Wirtschaftlichkeit
Wirtschaftlichkeit ist dank eigenem Kühl- und Zerlegeraum und überregionaler Vermarktung halbwegs vorhanden; zusätzlich sind die Förderprogramme zur Sicherstellung der Bewirtschaftung in benachteiligten Gebieten (AGZ) und ökologischen Wirtschaftsweise bzw. Aufrechterhaltung der extensiven Grünlandbewirtschaftung (HIAP) von partieller Bedeutung für die Wirtschaftlichkeit des Betriebes.