Weideprojekt Furkationsrinnen Lahntal
Region/Lage | Marburg-Biedenkopf, Lahntal, Caldern und Sterzhausen |
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Geo-Koordinaten | 8° 41' 38'' O , 50° 51' 19'' N |
Lebensraumtyp | In Grünland umgewandelte Ackerflächen, Furkationsrinnen mit offenen Schotterflächen und Gehölzsukzession |
Flächengröße | 25 ha, 2010 Erweiterung um ca. 5 ha |
Tierrassen (Anzahl) |
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Beweidungstyp | ganzjährig mit Pferden abwechselnd auf drei Teilflächen, Rinder während der Vegetationszeit |
Finanzierung | HIAP |
Schutzgebiete | |
Projektwebsite | - |
Forschung | Bröker 2020: Untersuchungen zu Zecken auf dem Areal dieses Weideprojektes. |
UNB Marburg-Biedenkopf
Im Lichtenholz 60
35043 Marburg
Tel.: 06421 / 405 1391
E-Mail: koennemannj (at) marburg-biedenkopf.de
Träger:
Gemeinde LahntalSandra Riehl
Oberdorfer Straße 1
35094 Lahntal
Tel.: 06420 / 823023
E-Mail: sandra.riehl (at) lahntal.de
Beweider:
Rüdiger RufHombergstraße 2
35232 Dautphetal
E-Mail: psreiten (at) aol.com
Projektbeschreibung
Zwischen Caldern und Sterzhausen wurde im März 2003 der erste Bauabschnitt zur Renaturierung historischer Furkationsrinnen der Lahn abgeschlossen. Ziel war neben dem Hochwasserschutz für die unterhalb liegenden Ortsteile der Gemeinde Lahntal die eigendynamische Entwicklungen der Rinnen (Umlagerung von Kies, Bildung von Kies- und Sandbänken, Kolken und weiteren wildflusstypischen Habitaten).
Für die erwünschten dynamische Veränderungen sind offene, vegetationsfreie Flächen erforderlich, die nur durch gezielte Pflegemaßnahmen dauerhaft erhalten werden können. Zur Vermeidung regelmäßiger maschineller Pflege wurde seitens der Naturschutzbehörde eine Nutzung durch Beweidung vorgeschlagen. In den ersten Jahren erfolgte diese nur mit Schafen und wenigen Pferden. Unter dieser zu extensiven Nutzung begannen die Rinnen mit Erlen und Weiden zu verbuschen es begann sich ein flächiger Auwald zu entwickeln, der dynamische Prozesse verhindern würde.
2008 konnten nach einer Ausschreibung neue Tierhalter für die Fläche gewonnen werden und seit diesem Sommer stehen ganzjährig bis zu 25 Fjordpferde, denen wegen der gewünschten Mischbeweidung seit Sommer 2009 einige Rinder auf den Flächen Gesellschaft leisten. Zur Versorgung der Tiere mit Wasser wurden in den Rinnen "Wasserlöcher" angelegt und zwei Unterstände als Witterungsschutz errichtet. Seit dieser Zeit wird durch die Anwesenheit der Pferde das wasserwirtschaftliche Ziel einer sich ständig dynamisch verändernden Aue gefördert. Die große Herde "wilder Pferde" in der Lahnaue bereichert das Landschaftsbild und erfreut die zahlreichen Radfahrer und Spaziergänger auf dem durch das Gebiet führenden Lahnradweg. Im Dezember 2009 wurde die dritte Furkationsrinne gebaut und durch die ersten Hochwässer bereits deutlich verändert. Diese Flächen werden noch in Grünland umgewandelt (Einsaat mit autochthonem Saatgut), eingezäunt und ab Herbst 2010 in die Beweidung einbezogen.
Naturschutzfachliche Ziele / Erfolgskontrolle
Offenhaltung der angelegten Furkationsrinnen und Förderung der Gewässerdynamik.
Beweidungsmodus
Wechsel auf drei abgezäunte Teilflächen, teilweise Mahd vor der Distelblüte und nach der Beweidung.
Öffentlichkeitsarbeit / Umweltbildung
Schautafeln, Flyer, Exkursionen
Regionale Vermarktung
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Historie / Historische Nutzung
Ursprüngliche Planung zur Reaktivierung ehemaliger Furkationsrinnen mit dem ziel der Renaturierung eines Abschnittes der oberen Lahn. Weitere Ziele: Verbesserung des Hochwasserschutzes.
Monitoring
Monitoring geplant
Wirtschaftlichkeit
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