Weideprojekt Weilbacher Kiesgruben
Region/Lage | Main-Taunus-Kreis, Flörsheim, Weilbach |
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Geo-Koordinaten | 8° 27' 14'' O , 50° 02' 59'' N |
Lebensraumtyp | strukturreiches ehemaliges Kiesgrubengebiet mit Trockenstandorten, Feuchtlebensräumen, Gewässern und Offenland |
Flächengröße | ca. 50 ha |
Tierrassen (Anzahl) | 37 Kaschmirziegen und z.Zt. 2 Kulan-Junghengste (Planung 5-7 Tiere) |
Beweidungstyp | ganzjährig |
Finanzierung | HIAP |
Schutzgebiete | Naturschutzgebiet, Natura2000 |
Projektwebsite | www.weilbacher-kiesgruben.de |
GRKW mbH
Frankfurter Str. 74
65439 Flörsheim
Tel.: 06145-936360
E-Mail: naturschutzhaus (at) weilbacher-kiesgruben.de
Träger:
GRKW mbH-Gesellschaft zur Rekultivierung der Kiesgrubenlandschaft Weilbach / NaturschutzhausMartina Teipel
Frankfurter Str. 74
65439 Flörsheim
Tel.: 06145-936360
E-Mail: naturschutzhaus (at) weilbacher-kiesgruben.de
RP Darmstadt-Obere Naturschutzbehörde
Tiergarten Nürnberg
Opel-Zoo Kronberg
EEP
Amt für ländlichen Raum Bad Homburg
Beweider:
Arno WilhelmSchulstraße 20
65719 Hofheim
Tel.: 06192-38950
E-Mail: pferdehof-wilhelm (at) mtkom.de
Projektbeschreibung
Das Naturschutzgebiet ist seit 1986 ausgewiesen, seit 2005 als FFH Gebiet gemeldet. Als ehemaliges Abbaugebiet bot die Kiesgrubenlandschaft einen besonderen Lebensraum für seltene bestandsgefährdete Amphibien und Reptilien, für feuchtlandgebundene Vogelarten und eine hohe Insektenvielfalt. Die Entwicklung der letzten beiden Jahrzehnte lief aber aufgrund der rasanten Gehölzsukzession den ursprünglichen Schutzgütern entgegen, sodass für die damals vorkommenden Arten kaum mehr Lebensräume gegeben sind. Seit 2003 findet in einem Teilbereich von ca. 16 ha eine ganzjährige Extensivbeweidung mit ca. 37 Kaschmirziegen statt.
Naturschutzfachliche Ziele / Erfolgskontrolle
Teilnahme am EEP-Programm für Kulane. Die Offenland- und Wiesenflächen sollen unter Berücksichtigung der FFH-Richtlinie langfristig freigehalten werden. Brombeer- und Gebüschvegetation sollen verringert werden. Die positiven Auswirkungen der Ziegenbeweidung sollen noch verbessert werden. Durch die Ausdehnung der Weideflächen und das Einsetzen einer anderen Tierart - Kulane (artgeschützte Halbesel), sind weitere deutliche Veränderungen abzusehen, wie z.B. Reduktion der Gehölze, Gras- und Krautvegetation, sowie Entstehung von Pfaden mit offenen Böden. 2009 fand eine botanische Untersuchung des Ist-Zustandes (Biotoptypenkartierung, Brombeerdominanzen, Gehölzbestände, Schilfbestände und Anlage von Daueruntersuchungsflächen ) statt. Ein mehrjähriger Rhythmus des Monitorings ist vorgesehen.
Beweidungsmodus
Die gesamte Beweidungsfläche wird mit einem Holzkoppelzaun mit Wildschutzgeflecht umgeben und in 3 getrennte Flächen aufgeteilt, die je nach Bedarf genutzt werden können. 2 getrennte Tierunterstände stehen zur Verfügung. Eine Zufütterung wird nur bei Extremwetterlagen erwogen. Seit 2003 auf ca. 16 ha Ziegenbeweidung. Seit 6/2010 auf ca. 5 ha Beweidung mit 2 Kulanhengsten, noch getrennt von den Ziegen. Herbst 2010 allmähliche Zusammenführung der Tiere und Vergößerung der Kulanherde in Abstimmung mit der EEP Koordinatoring und der beteiligten Zoos. Beweidung auf ca. 50 ha geplant.
In anderen Bereichen der Weilbacher Kiesgruben findet eine periodische Beweidung mit Schafen und Ziegen in mobiler Koppelhaltung statt (Rhönschafe, Kamerunschafe, Burenziegen, Schwarzhalsziegen). Diese Tiere werden von Hobbyhaltern betreut.
Öffentlichkeitsarbeit / Umweltbildung
Informationstafeln rund um das NSG greifen verschiedene Aspekte des Naturschutzes und der Landschaftspflege auf. Es finden themenbezogene Führungen statt.
Regionale Vermarktung
Nein
Historie / Historische Nutzung
- seit 60iger Jahre Nutzung als Kiesabbaugebiet
- 1986 Unterschutzstellung als Naturschutzgebiet
- bis 2003 Gehölzentnahme mit Großmaschineneinsatz zum Offenhalten der Freiflächen, in übrigen Bereichen Sukzession,
- seit 2003 37 Kaschmirziegen in Teilbereich, auf Wiesenflächen Heumahd
- seit Juni 2010 zusätzlich auf 5 ha 2 Kulanhengste
- ab Herbst 2010/Frühjahr 2011 Vergörßerung der Beweidungsläche und der Kulanherde
GRKW Naturschutzhaus hat die Landschaftspflege mit Tieren initiiert und in Kooperation mit RP und anderen Behörden umgesetzt.
Monitoring
2009 Vegetationsaufnahme vor Beginn des Beweidungsprojektes, Anlage von Dauerbeobachtungsflächen. Ein mehrjähriger Rhythmus des Monitorings, welches die Auswirkungen der Beweidung auf Flora und ausgesuchte Teile der Fauna dokumentiert, ist vorgesehen.
Wirtschaftlichkeit
HIAP Programm für den betreuenden Landwirt. Der massive Weidzaun wird anteilig vom RP-Obere Naturschutzbehörde und der GRKW finanziert. Zukünftige Reparaturarbeiten werden ebenfalls anteilig übernommen. Die tiermedizinische Betreuung übernimmt der Opel-Zoo.